Rezension des Bestsellers “Der Ernährungskompass”.
Passend zum Vorsatz, meine Ernährung zu harmonisieren, fiel mir das Buch „Der Ernährungskompass“ des Journalisten Bas Kast in die Hände. Genauer gesagt, erwähnte zunächst jemand den Autor in einem ganz anderen Zusammenhang: Seine Erfahrungen mit wirkungsvollen und heilkräftigen Drogen.
Ja, ich finde durchaus einige interessante Anregungen im Buch, das übrigens sehr spannend und locker geschrieben ist. Der journalistische Stil hilft, die vielen wissenschaftlichen Details leichter aufnehmen. Sich damit genügend auseinanderzusetzen.
Für mich sind hauptsächlich seine Aussagen zu Joghurt und auch Fisch spannend, zumal ich in den letzten Monaten die rein vegane Linie verlassen und u. a. Fisch gegessen habe.
Auch mit dem Thema „Insulinempfindlichkeit bzw. Insulinresistenz“ komme ich in Resonnanz, da es fehlende Puzzleteile in meinem Verständnis aufzeigt und logische Erklärungen liefert, warum kohlehydratreiche Nahrung mich eher dick macht und somit ein Problem darstellt.
Die wichtigsten Ernährungstipps im Buch
Für den schnellen Überblick ist hier zunächst eine Liste der wichtigsten Ernährungs-Empfehlungen von Bas Kast:
- Essen Sie echtes Essen
- Machen Sie Pflanzen zu Ihrer Hauptspeise
- Lieber Fisch als Fleisch
- Joghurt: ja. Käse: auch okay. Milch: so lala
- Zucker minimieren, industrielle Transfette meiden
- Keine Angst vor Fett!
- Low-Carb ist keine „Modediät“, sondern gerade bei Übergewicht einen Versuch wert
- Eiweißeffekt nutzen („Eiweiß sättigt eindeutig besser als Fett und Kohlehydrate“)
- Praktizieren Sie „Zeitfenster-Essen“ (8h-zu-8h-Regel)
- Keine Vitaminpillen!
- Genießen Sie!
Du fragst dich vielleicht an dieser Stelle, inwieweit diese Tipps mit meinen Empfehlungen übereinstimmen? Nun, die Formulierungen im Buch zeigen die Übereinstimmungen vielleicht nicht so klar, dass sie jedem gleich ins Auge springen.
Zum Beispiel ist “überwiegend basische Ernährung” nirgendwo im Buch konkret formuliert. Dennoch gehen Kasts Empfehlungen durchaus ziemlich genau in diese Richtung.
Wieviel Eiweiß, Kohlehydrate und Fett?
Als Einstieg ins Thema beschreibt Bas Kast die mit einigen Studien untermauerte These, dass unser Hunger sich in erster Linie auf Eiweiße ausrichten würde. Solange wir nicht genügend Eiweiße gegessen haben, zwinge uns das Mangelgefühl, weiterzuessen. Zum Beispiel dann kohlehydratreiche oder fettreiche Nahrung.
Bas Kast betrachtet die daraus resultierenden Diät-Konzepte:
- Eiweiß-fokussierte „Atkins-Diät“
- Vermeidung von Kohlehydraten – „Low Carb“
- Vermeidung von Fetten – „Low Fat“
Jede dieser drei „Communities“ ist offenbar von der absoluten Richtigkeit ihrer Anschauung überzeugt. Im Gegensatz dazu geht Bas Kast davon aus, daß diese Haupt-Konzepte in bestimmten Fällen funktionieren und empfehlenswert sind, in anderen Fällen jedoch nicht.
Mit seinem “Ernährungskompass” versucht er, allgemeingültige Regeln bzw. Empfehlungen herauszuarbeiten.
Als Grundlage dienen ihm zahlreiche internationale, unabhängige Studien und sog. Meta-Studien, die die wichtigsten Ergebnisse aller Einzelstudien zusammenfassen.
Insulinempfindlich <> Insulinresistent
Bas Kast beschreibt, wovon es abhängig ist, welche der drei Richtungen die verträglichste und heilsamste ist.
Während die „Atkins-Diät“ – nach Bas Kast – kurzfristig Verbesserungen herbeiführen kann, jedoch langfristig eher krank macht, ist die Wirkung der beiden anderen Varianten für ihn stark abhängig vom Zustand der Insulinempfindlichkeit.
Anhand von Studien legt er dar, dass gesunde Menschen mit natürlicher “Insulinempfindlichkeit” durchaus größere Mengen kohlehydratreicher Nahrung aufnehmen und verarbeiten können.
Bei vorwiegend älteren Menschen, vor allem, wenn sie einige Kilos zugelegt haben, liegt offenbar häufiger eine gewisse “Insulinresistenz” vor. Hier ist die Aufnahme von kohlehydratreicher Nahrung, vor allem von Zucker, Kartoffeln, Brot oder Nudeln, problematisch. Warum, ist im Buch ausführlich dargelegt.
In diesem Fall sei es angeraten, den Fett-Anteil der Nahrung zu erhöhen sowie den Anteil der Kohlehydrate zu reduzieren. Verblüffenderweise sei die Folge ein oft deutliches Abnehmen.
Wichtig jedoch ist, schädliche Fette auf jeden Fall zu vermeiden. Wir wissen seit längerem, dass es zuträgliche und schädliche Fette gibt. Die schädlichsten sind die sog. „Transfette“ (Meine Empfehlungen habe ich hier ergänzt).
Essen wir nicht viel zuviel?
Hunger wird jedoch – wie ich finde – nicht unbedingt durch zu wenig Eiweiß verursacht. Vielmehr kann er auch einen Mangel an göttlicher Energie, an Liebe und Geborgenheit ausdrücken. Lies dazu gern den Artikel “Wie groß ist der tatsächliche Eiweiß-Bedarf“.
Bas Kast geht offenbar davon aus, daß es nur um die Zufuhr von genügend Eiweiß geht, um eine Energie-Flaute zu überwinden.
Galina Schatalova dagegen ist überzeugt, daß wir uns eher zu Tode fressen und u.a. auch viel zu viel Eiweiß und allgemein Kalorien in uns hineinschaufeln. Gerade Eiweiß wird in größerem Maße mit Hilfe von Bakterien im Körper produziert. Wir müssen deshalb viel weniger von außen zuführen, als bisher offiziell vorgegeben.
Darüber hinaus beschreibe ich in meinem Artikel “Welche Ernährung ist für uns gesund?” mein eindrückliches Erlebnis mit dem “Energiekörper“. Es offenbarte mir in wunderbarer Deutlichkeit die wesentliche Energiequelle, die uns lebendig und vital sein läßt. Diese Energie ist spirituell gesehen Licht.
Weltweit praktizieren tausende von Menschen “Lichtnahrung” und zeigen damit, daß es essentiell nicht Eiweiß ist, das wir brauchen, um uns lebendig zu fühlen.
Die spirituelle Wahrheit noch kein Thema
Mir fällt deutlich auf, dass sich Bas Kast für seine Erkenntnisse fast nur im Feld der herkömmlichen, materialistischen „Wissenschaft“ bewegt. Er nimmt zB. sehr, sehr viele Studien als Grundlage seiner Ausführungen, die auf Tierversuchen basieren.
Materialistische „Wissenschaft“ zerlegt, fragmentiert und erforscht mit Hilfe von Mikroskopen und Tierversuchen die Funktionsweise von Zellen, Molekülen und manchmal auch ganzen Organen. Zu selten – wenn überhaupt – hat sie das große Ganze, also die Schöpfung im Blick.
Eine spirituelle Wissenschaft dagegen betrachtet das ganze Wesen in seiner ursprünglichen, göttlichen Idee, anstatt es bis zur Unkenntlichkeit zu zergliedern.
Sie kommt ohne ethisch verwerfliche Tierversuche aus. Denn sie erkennt die göttliche Weisheit, die sich überall manifestiert, auch in jeder einzelnen Zelle.
Ein Beispiel dafür ist die Ayurvedische Lehre. Inzwischen habe ich über die Ayurvedische Ernährungslehre einen Artikel geschrieben.
Résumé
Bas Kast ist aufgewacht und auf dem Weg. Plötzlich auftretende Herzattacken während seines morgentlichen Joggings waren der Anlaß, die Ursachen zu erforschen. In großartiger Fleißarbeit ist es ihm gelungen, widersprüchliche Ernährungskonzepte in seinen “Kompass” zu integrieren und damit nützliche und heilsame Informationen zu verbreiten.
Die Herzattacken sind inzwischen Vergangenheit. Bas Kast fühlt sich wieder fit und verjüngt.
Für ihn war die intensive Erforschung des Themas Ernährung der Beginn seiner Selbstheilung. Bald nach Veröffentlichung des Buches fand er heraus, dass es im Grunde auch einen „Kompass für die Seele“ braucht, nicht nur für ihn selbst. Und er schrieb dazu ein weiteres Buch mit diesem Titel, das ich noch nicht gelesen habe.
Und – wie oben bereits erwähnt – ist Bas Kast mutig genug, im Fernsehen offen über seine heilsamen Erfahrungen mit psychedelischen Drogen zu sprechen und für eine zweckbestimmte Legalisierung auch in Deutschland einzutreten.
Für mich ist dieses Buch eine wichtige Bereicherung, um zu klären, welche Nahrung für uns paßt. Auch wenn er dem Untertitel des Buches – “Das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung” – noch nicht wirklich gerecht wird. Solange er sich zB. nicht mit Ayurveda als einer mindestens ebenbürtigen Wissenschaft beschäftigt hat.
Doch das Studium des Ayurveda habe auch ich gerade erst begonnen.
Ich freue mich, wenn du auch in diesem Artikel ein paar Anregungen findest und vielleicht sogar einen Kommentar schreibst, mit deinen persönlichen Erkenntnissen und Empfehlungen.
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