Genießen wir unser Essen?
Stell dir vor, du sitzt in einem kleinen Nobel-Restaurant. Gerade hast du dich für eines der unglaublich köstlichen Gerichte entschieden. Bei der großartigen Auswahl gar nicht so einfach.
Längst läuft dir das Wasser im Munde zusammen. Und du weißt irgendwie schon: Dies wird das fantastischste Essen, das du seit langer, langer Zeit genießen durftest.
Jetzt stell dir vor, wie dir ein Kellner strahlend dieses wunderbare Essen serviert: Feine Wohlgerüche liebkosen sofort deine Nase. Und die Speise auf dem Teller ist ein wahrer Augenschmaus! Doch es fällt dir ziemlich schwer, Nase und Augen noch länger den Vortritt zu lassen. Genußvoll wählst du ein Gemüse-Stück und…
Kleiner Zeitsprung: Stell dir ebenso vor, wie du dir nach dieser Wohltat für Leib und Seele einen ausgedehnten Spaziergang gönnst. Und wie du dich einfach an allem erfreuen kannst, das du wahrnimmst: die milde, warme Luft, das sanfte Rauschen des Meeres, die Möven, die Menschen, die wie du unterwegs sind…
Mit anderen Worten: Einfach genießen – sich freuen. Ohne Wenn und Aber. Wohlig über den Bauch streichen.
Gibt es hierfür noch eine Steigerung?
JA, tatsächlich! Es gibt sie. Am Ende dieses Artikels beschreibe ich, wie ich sie erleben durfte. Doch zwischen diesen Highlights des Genährtseins gehe ich auf unsere alten Gewohnheits-Muster ein. Denn die sorgen meist dafür, daß wir statt Highlights Unwohlsein, Müdigkeit und Kränkeln erleben.
Die Einteilung in Gesund – Ungesund ist tückisch
Oft teilen wir unsere Nahrung ein in “ungesund” und “gesund”. Dabei folgen wir vielleicht den Maßstäben, die sich in der Gesellschaft durchgesetzt haben. Doch gibt es eine gesunde Ernährung? Gibt es allgemeingültige Regeln, deren Befolgen auch deine Gesundheit und Fitness fördert?
Die meisten gesundheits-bewußten Menschen halten Zucker für “ungesund”. Das führt zu der beliebten Ausnahme-Taktik des “Sündigens”. Zum Beispiel ist dem verlockenden Stück Schwarzwälder Kirschtorte mit einer Tasse Cappuccino in manchen Situationen schwer zu widerstehen.
“Ich weiß – es ist nicht gesund, aber hin und wieder sündige ich gern mal.” Wer hat Sätze wie diesen nicht schon gehört oder auch selbst ausgesprochen? Wir möchten einerseits gesund, andererseits nicht gefangen sein in starren Ernährungs-Regeln.
Eine urteilende Haltung führt zum Gegenteil des Gewünschten:
- Wenn ich ein Nahrungsmittel als “ungesund” beurteile und es dann esse (“sündige”), dann verankere ich wirksame “Krankheits” – Informationen im Körper.
- Sobald ich mich bemühe, nur “Gesundes” zu essen, um bloß nicht “krank” zu werden, ist meine innere Überzeugung: Ich kann sehr leicht “krank” werden.
- Sich aus Angst vor “Krankheit” einer bestimmten Diät verpflichten, ist eine direkte Einladung an jegliche “Krankheit”. Lese hierzu auch meine Buchempfehlung Heilung im Licht.
Und welche Haltung führt zum Gewünschten?
- Ein solides Vertrauen in die Urkraft, die ja schließlich will, daß du lebst und gesund bist
- Selbstliebe, Liebe zum Körper und ebenfalls Liebe zum Nahrungsmittel
- Auf jeden Fall Dankbarkeit für ein gesundes Genährtsein
- Genießende liebevolle Aufmerksamkeit für den Akt des Essens
Vertrauen in die Urkraft
In unsere inneren Denkmustern ist der Irrglaube an einen strafenden Gott noch tief verankert. Es fällt uns folglich schwer, einer höheren Instanz blind zu vertrauen. Die Urkraft bzw. Gott ist jedoch pure bedingungslose Liebe. Dieser Liebe können und sollten wir restlos vertrauen.
Statt kritisch darauf zu schauen, ob unsere Nahrung genug Spurenelemente und Vitamine enthält, hilft uns Vertrauen ins Leben, daß es dich richtig ernährt.
Über das Loslassen alter Denkmuster und der Macht unserer Gedanken findest du mehr in meinem Artikel Du kannst Dich verjüngen statt zu altern.
Der Heilpädagoge Martin Kojc schreibt in seinem Lehrbuch des Lebens schon 1935:
Alles Gewünschte, dessen Regelung Sie der Urkraft anvertrauen, bzw. anheim stellen, bewahrheitet sich ausnahmslos…
Das Vertrauen ist das Gegenteil des Wollens… In dem Maße man der Urkraft vertraut, erfüllen sich unsere Wünsche. Selbst der geringste Zweifel, das geringste Mißtrauen und somit das geringste Wollen stört die Verwirklichung des Gewünschten.
In der universalen Weisheits-Lehre finden wir kaum eine gültige Antwort auf die Frage: “Gibt es eine gesunde Ernährung?” Auch bei Martin Kojc oder dem Kurs in Wundern gibt es dazu keine Aussage. Warum?
Der Körper und allgemein das Stoffliche ist nur ein Spiegel unseres Geistes, unserer Gedanken. Demgemäß legen wir den Zustand unseres Körpers mit unseren Gedanken fest. Insofern spielt die stoffliche Nahrung nur indirekt eine Rolle.
Zu diesem Thema findest du mehr in diesem Artikel über die Macht der Gedanken.
Selbstliebe, Liebe zum Körper und Liebe zu unserer Nahrung
Wie auch im Artikel Du kannst Dich verjüngen statt zu altern beschrieben, bringt uns die Liebe zu uns Selbst und zu unserem Körper Gesundheit, Verjüngung und Vitalität.
Indem wir uns das Urteilen und Selbstverurteilen abgewöhnen, öffnen wir uns für die Liebe.
Während wir uns dem Körper liebevoll zuwenden, zeigt er uns bereitwillig, was er braucht. Und wenn wir dabei in liebevoller Präsenz bleiben, vermeiden wir unkontrolliertes und destruktives Eßverhalten.
Auf diese Weise können wir uns Schritt für Schritt von den künstlich hergestellten Genußmitteln lösen. Und dabei machen wir eine erstaunliche Entdeckung:
Wir müssen viel weniger essen als bisher. Ebenso erleben wir neu, wie schön es ist, unsere Mahlzeit bewußt zu genießen, statt sie gedankenverloren hinter uns zu bringen.
Wir sollten aufhören, beim Essen destruktive und ablenkende Gedanken zuzulassen.
Vielmehr können wir uns angewöhnen, einfach dankbar zu sein für eine Nahrung, die unseren Körper auf gute Weise nährt.
Mein Tiramisu – eine kleine Anekdote
Vor ca. 15 Jahren habe ich mich 10 Monate lang streng rohköstlich ernährt, mit viel Obst, Nüssen und Wildkräutern. Wie der Zufall es aber so wollte, fand ich mich auf einer Kunstausstellung in einem Café wieder. Dort entdeckte ich eine verlockende Speise.
“Das ist Tiramisu. Möchtest du ein Stück probieren? Sehr lecker! Und selbstgemacht!”
Meine Rohkost-Disziplin hatte bereits im ersten Augenblick verloren. Ich kaufte das Tiramisu. Und es schmeckte wirklich einmalig gut. Ich bekam Lust auf ein weiteres Stück. Als ob es von Mal zu Mal leckerer wurde, verspeiste ich genußvoll ein drittes, viertes und fünftes Tiramisu! Frohgelaunt rieb ich meinen Bauch, der sich offensichtlich auch freute.
Dagegen war allen Freunden, denen ich dies erzählte, klar, daß ich mir übelst den Magen verdorben haben mußte nach diesem “Kulturschock”. NEIN, mein Bauch freute sich vielmehr wirklich und dankte es mir mit einem Wohlgefühl.
In Liebe genießen – das ist der Schlüssel
Hätte ich das Tiramisu, das ja aus Zucker, Kaffee, Weißmehl, fettigem Käse, Eiern und Kakao besteht, als “ungesund” beurteilt und “gesündigt”, wäre eher ein schlimmes Bauchkneifen eingetreten.
In Liebe genießen – das heißt jedoch nicht, uns hemmungslos auf Massen von Süßigkeiten zu stürzen. Ebenfalls nicht, nun umso mehr alles in uns hineinzuschaufeln , was wir kürzlich noch als “ungesund” verurteilten.
Der Körper, der sich geliebt weiß, ist durchaus wählerisch. Kannst du dich dazu bringen, bewußt langsam zu essen und jeden Bissen oft zu kauen? Dann hat der Körper auch Gelegenheit, dir rechtzeitig zu zeigen, wann er satt ist.
So werden wir allmählich sensibel bei der Auswahl der für uns passenden Nahrungsmittel. Zum Beispiel spüren wir immer genauer, was uns bekommt oder nicht bekommt. Zudem können wir uns Jeden Tag entscheiden, den Speiseplan zu ändern.
Vor einigen Jahren konnte ich nicht viel Obst am Tag essen. Nach inzwischen 20 Monaten veganer Ernährungsweise bin ich überrascht, wie gut sich Obst in den täglichen Speiseplan einfügt – auch in größeren Mengen.
In diesem Artikel liegt der Schwerpunkt, wie du bemerkt haben wirst, nicht auf der Darstellung verschiedener Heilnahrungs-Formen und Entgiftungs-Kuren. Dieses Thema werde ich demnächst in einem Beitrag behandeln. Gern kannst du mit den von mir vorgestellten Büchern von Arnold Ehret, Paul C. Bragg, Andreas Campobasso und Lumira in das Thema eintauchen.
Gute Tips zu Gesundheitsvorsorge, Entschlackung, Entgiftung, Fasten und basischer Ernährung findest du auch auf der Website vom Zentrum der Gesundheit. Diese Seite empfehle ich gern. Die Artikel sind fundiert und gut recherchiert.
Was uns wirklich nährt
Eckhart Tolle gibt in seinem Buch Jetzt! Die Kraft der Gegenwart eine Übung, um den Energie-Körper zu spüren:
Verbindung mit dem Inneren Körper
Richte deine Aufmerksamkeit (bei geschlossenen Augen) in den Körper. Fühle ihn von innen. Ist er lebendig? Ist Leben in deinen Händen, Armen, Beinen und Füßen – in deinem Bauch, deinem Brustkasten? Kannst du das feine Energiefeld spüren, das den gesamten Körper erfüllt und pulsierendes Leben in jedes Organ und jede Zelle bringt? Kannst du es gleichzeitig in allen Teilen des Körpers als ein einziges Energiefeld spüren? …
Vor einiger Zeit probierte ich diese Übung aus, während ich dem Hörbuch von Eckhart Tolle lauschte. Zuerst spürte ich ein lebendiges Strömen in den Händen. Allmählich gelang es mir, die Energie im ganzen Körper wahrzunehmen. Nach ungefähr 12 Minuten erzeugte das Energiefeld in mir ganz unerwartet ein unglaubliches Gefühl des absoluten Genährtseins. Ich war pure Kraft. Und ich wußte: Jetzt bin ich das erste Mal wirklich satt!
Mit anderen Worten: Keine noch so gut schmeckende irdische Speise konnte bisher auch nur annähernd ein solch restloses Genährtsein und Wohlbefinden erzeugen! Im Vergleich zu diesem vollkommenen Genährtsein blieb bei der irdischen Nahrung – egal wie köstlich und reichhaltig – immer ein subtiles Hungergefühl zurück.
Auf jeden Fall ein gutes Beispiel für diesen Hunger-Effekt ist für mich das Eis-essen: In der Regel schmeckt das Eis vorzüglich. Doch schon unmittelbar danach fühle ich – nicht nur körperlich – Enttäuschung und subtilen ungestillten Hunger:
Eigentlich wollte ich etwas anderes, schöneres, das mich wirklich satt machen kann.
Vorgeschmack auf die Lichtnahrung
Übrigens ist die Sättigungs-Kraft der inneren Energie im oben beschriebenen Erlebnis für mich eindeutig ein Vorgeschmack auf die Lichtnahrung. Ein klares Zeichen, daß es in Wirklichkeit eine unstoffliche Energie ist, die uns lebendig hält und Kraft gibt – nicht die physische Nahrung!
Ja, es ist auch ein Vorgeschmack auf eine himmlischen Speise. Schenkt sie dir doch genau das, was du brauchst, um dich wirklich satt zu fühlen.
Kurzum: Diese Energie nährt uns wirklich – seelisch UND körperlich! Und sie ist immer in uns. Nur unser permanentes Gedanken-Geplapper und der selbstgewählte Streß lenken uns von ihr ab.
Indem wir uns das bewußtmachen, können wir alle Konzepte von Kalorien- und Eiweißbedarf, alle herkömmlichen Ernährungs-Regeln loslassen. Wir öffnen uns so für die Freiheit, nicht unbedingt essen zu müssen. Wenn wir Lust und Appetit auf eine Speise haben, nehmen wir liebevoll davon.
Und immer sind wir gleichzeitig mit unserer inneren unstofflichen Energie verbunden, die uns lebendig hält.
Kleine Ergänzung: Unter FAQs habe ich meine Ernährungsempfehlungen aufgelistet.
Ich hoffe, diese Gedanken liefern dir neue interessante Blickwinkel.
Diese Artikel passen gut zum Thema:
Danke Rainer, für diese locker leichte frische Erklärung zu den Ernährungsmythen und was unser Mind damit zu tun hat. Einigen wird sie wohl wie eine schwere Mahlzeit im Magen liegen, weil dies an allen Konzepten und Konditionierungen rüttelt. Yes! Bereits Buddha sagte “Nicht Eure Nahrung wird Euch vergiften, sondern Eure Gedanken” …so war es immer und so wird es weiter sein, bis … ja bis wir erkennen, das alles aus der einen Quelle kommend, einfach nur in Ressonanz geht mit uns. Daher heilt es den Einen und ist Gift für den Anderen … Klienten bestätigen mir das jeden Tag. Genau… Weiterlesen »
Ja, Coco, auch wenn wir es nicht immer sehen können: Das neue Bewusstseins-Feld wächst stetig. Wie eine Blume, die schon anfängt zu blühen!