Zwingt mich mein Karma, in frühere Leben zu schauen?
Auf dem Weg zu unserem Selbst stolpern wir irgendwann über „Karma“, „frühere Leben“ und „Rückführungs-Therapie“. Zumindest über diese Begriffe. Wir sind entweder neugierig oder skeptisch, forschen oder schieben es zur Seite.
Was interessieren mich frühere Leben? Nur das Jetzt ist ewig gültig, lernen wir nicht nur von Eckart Tolle.
Doch gerade jetzt kann es sein, daß alte, karmische Belastungen erlöst werden können. Wir werden dadurch frei. Zumindest freier.
Brauchen wir dazu Rückführungen? Welche Techniken gibt es überhaupt, um in die Vergangenheit zu schauen?
Überblick
- Als Einstieg: etwas über die Reinkarnationsforschung
- Blick zurück in die Kindheit
- Vor der Geburt, im Mutterleib
- Heilung geht immer auch rückwärts.
- Karma auflösen, sobald das nötige Bewußtsein da ist
- Hypnotherapie oder schamanische Begleitung
- Sehen wir wirklich Episoden unserer vergangenen Inkarnationen?
- Zeit verläuft aus der Sicht der Seele nicht linear.
- Resumé
Als Einstieg: etwas über die Reinkarnationsforschung
Tatsächlich gibt es wohl fundierte Dokumentationen über Detail-Erinnerungen von Kindern über ihr früheres Leben. Besonders der Erwähnung wert sind die Werke von Ian Stevenson und Elisabeth Kübler-Ross über Wiedergeburt und frühere Leben.
Zahlreiche Fälle von Rückerinnerungen an „die letzte Inkarnation“ sind darin gut dokumentiert.
Ob auch im alten Christentum Reinkarnation integraler Bestandteil der ursprünglichen Lehre war, ist zumindest umstritten. Ein Konzil von Konstantinopel soll entschieden haben, es offiziell aus der christlichen Lehre zu verbannen.
Vorstellen möchte ich hier eine konkrete Aussage im „Handbuch für Lehrer“ in Ein Kurs in Wundern, die du hier in der Seitenspalte lesen kannst.
Demnach gibt es in der göttlichen Wirklichkeit keine Reinkarnation, doch der Glaube an sie erleichtere, an ein ewiges Leben der Seele zu glauben.
Damit ist gemeint, daß im Grunde alle Erlebnisse in dieser Welt Traum-Erlebnisse sind. So wenig wahr wie nächtliche Träume. Wir schlafen in einer Traumwelt – bis zu unserem Erwachen.
Unsere gesamte Reise hier auf der Erde ist demnach eine Traumreise. Sie mag die Seele in geträumten Körpern durch einige Inkarnationen führen oder auch nicht. Sie hat während dieser Reise einen „Pflichtkurs“ zu absolvieren, von dem der Kurs in Wundern spricht:
„Dies ist ein Kurs in Wundern. Es ist ein erforderlicher Kurs. Euch steht nur frei zu wählen, wann ihr ihn macht. Freier Wille bedeutet nicht, dass Ihr den Lehrplan bestimmen könnt. Er bedeutet nur, dass Ihr wählen könnt, was Ihr zu einer gegebenen Zeit lernen wollt.“ Aus der Einleitung des Kurs in Wundern
Lernen bedeutet auch, sog. karmische Erfahrungen zu lösen. Erfahrungen, die die Seele in anderen „Inkarnationen“ gemacht haben mag, sofern sie dies so träumt.
Blick zurück in die Kindheit
Doch bevor wir grundsätzlich erwägen, einen Blick in sog. „frühere Leben“ zu werfen, sollten wir uns zunächst um Ereignisse während der frühen Kindheit kümmern. Es mögen nämlich heftige Kindheits-Traumata verdrängt im Unterbewußtsein schlummern, die unser Leben auf eine unerfreuliche Weise prägten.
Mit welcher Therapieform solch ein Unternehmen am besten gelingen kann, beschreibe ich weiter unten.
Vor der Geburt, im Mutterleib
Manchmal lohnt es sich auch, noch einen Schritt weiter zurück zu gehen: In die Phase vor der eigentlichen Geburt, also entweder während der Zeugung oder der Schwangerschaft.
Warum? Weil die Eltern dem ungeborenen Kind sämtliche Gefühle und Urteile aufprägen.
Erst kürzlich fand ich mich während einer solchen Therapie plötzlich vorgeburtlich im Leib meiner Mutter. Aus dem Unbewußten aufsteigende Gefühle und heftige Erschütterungen auf der körperlichen Ebene kamen sehr überraschend und unvermittelt. Thematisch hatte dies mit Ablehnung des Vaters, des Männlichen allgemein und eben mir als männliches Kind zu tun.
Es gibt sogar eingeschlossene Emotionen aus der Phase VOR der Zeugung, wie ich inzwischen durch Arbeit mit dem Emotionscode feststellen konnte. Wir wissen ja, daß nicht jede Zeugung in Liebe geschieht, nicht alle Eltern beim Sex einen liebevollen Kinderwunsch hegen.
Deshalb ist es für mich mehr als nachvollziehbar, daß es in der noch nicht inkarnierten Seele Emotionen wie Bedauern, Frustration oder Trauer gibt. Diese Emotionen werden nicht ausgedrückt, sondern eingeschlossen, um irgendwann gelöst zu werden.
Heilung geht immer auch rückwärts.
Die Rückerinnerungen während oben erwähnter Therapie-Sitzungen sind keineswegs nur zum Anschauen und Bewußtwerden hilfreich. Es ist immer auch möglich und erstrebenswert, Situationen der Vergangenheit rückwirkend zu heilen. Wie?
Durch Vergebung, Liebe und Loslassen der „krankmachenden“ Ladung, die aus negativen, eingeschlossenen Emotionen besteht.
Das Heilen früherer traumatischer Belastungen durch bewußte Vergebung bzw. bewußtes Loslassen funktioniert nicht selten auch in systemischen Aufstellungen.
Irrtümer müssen auf der Ebene korrigiert werden, wo sie entstanden sind. Und Heilung ist nur so lange unmöglich, wie das zentrale Element der Vergebung nicht im Bewußtsein ist.
Karma auflösen, sobald das nötige Bewußtsein da ist
Für mich sind die Aussagen im Kurs in Wundern über Reinkarnation Anlaß genug gewesen, die Gültigkeit des Karma-Konzeptes infrage zu stellen.
Inzwischen bin ich überzeugt, daß ein Karma-Gesetz in dieser Traumwelt wirksam ist. In diesem Leben kam ich vor ein paar Jahren mit dem dunklen Karma mehrerer anderer Inkarnationen in Kontakt, das ich inzwischen auflösen konnte.
Aus eigener Erfahrung empfehle ich deshalb Therapien, die die Auflösung von Karma ermöglichen.
Hypnotherapie oder schamanische Begleitung
Von welchen Therapien spreche ich? Im Grunde geht es darum, in eine Tiefenentspannung zu gelangen. Während sich die einzelnen Schritte sehr ähneln, kursieren verschiedene Namen für diese Arbeit: Hypnotherapie, schamanische Innenreise, Synergetik-Therapie u.v.m.
Mit Methoden wie bei einer echten Hypnose bringt uns die Therapeutin oder Schamanin in eine Tiefenentspannung, und zwar mit Hilfe beruhigender Worte und sanften Klängen. Allerdings bleiben wir die ganze Zeit über voll bewußt. Der Unterschied zum normalen Wachbewußtsein liegt darin, daß das übliche Gedanken-Geplapper in Urlaub geschickt wird.
So können wir uns für Signale aus dem Unterbewußtsein öffnen. Diese Signale können Bilder sein, oder Körpersymptome und auch Gefühle.
Mit Hilfe der Tiefenentspannung können wir bemerkenswert gut mit abgekapselten Traumata in direkten Kontakt kommen.
Es ist dabei unerheblich, ob es sich um Probleme aus der Kindheit oder aus früheren Leben handelt.
Sehen wir wirklich Episoden unserer vergangenen Inkarnationen?
Die wenigsten Menschen sehen während Rückführungen oder Träumen wirkliche Episoden eines vergangenen Lebens. Im Laufe der Zeit habe ich 5 oder 6 Rückführungs-Sitzungen gemacht. Nie hatte ich das Gefühl, in mein ganz konkretes früheres Leben zu schauen.
Es kam mir eher so vor, daß ich Bilder sah, die bestimmte Themen illustrierten, mit denen ich „schwanger ging“. Diese Sitzungen waren zum Teil sehr wirkungsvoll und heilsam. Zum Beispiel verschwand ein lästiges Frösteln, mit dem ich jahrelang zu tun hatte.
So komme ich wieder zurück auf den Kurs in Wundern, bzw. den Heiligen Geist, der alle Irrtümer kennt und uns dahin führt, wo sie korrigiert werden können.
Eine Rückführung in frühere Leben kann also durchaus Heilung bewirken.
Zeit verläuft aus der Sicht der Seele nicht linear.
Zum Konzept der Reinkarnation gehört mehr oder weniger eine linear verlaufende Zeitvorstellung. Doch aus dem Blickwinkel der Seele geschieht alles gleichzeitig.
In dieser 3D-Welt haben wir eine sehr eingeschränkte Wahrnehmungs-Fähigkeit. Alles gleichzeitig zu erleben würde uns überfordern oder durchbrennen lassen.
Die Seele ist von diesen Einschränkungen unberührt. Sie macht Erfahrungen hier und da und dort und ist gleichzeitig überall.
Gut verständlich zu machen ist es mit folgendem Bild:
Wir sitzen in einem Zug auf einer kreisförmigen Schiene. Landschaftliche Bilder fließen an uns vorbei, und wir erleben eine Fahrtrichtung nach vorn. Das was hinter uns liegt, ist vergangen. Was vor uns liegt, ist Zukunft.
Die Seele sieht das ganze von oben, und zwar gleichzeitig: Die Fahrt, die Strecke hinter dem Zug und auch vor dem Zug. Alles gleichzeitig.
Was wir in therapeutischen Sitzungen anschauen wollen, hat somit im Grunde nichts mit Vergangenheit oder Zukunft zu tun. Die Sitzungen finden im Jetzt statt. Und die innere Ladung, die wir „jetzt“ spüren, treibt uns zu einer Lösung bzw. Ablösung von Irrtümern, unter deren Folgen wir zu leiden scheinen.
Resumé
Wir werden stets geführt, bei jedem Schritt, den wir tun. Deshalb sollten wir stets vertrauen, Richtung Heilung geführt zu werden. Auf diesem Weg kann es durchaus sein, mit Hilfe einer Rückführung ein ungelöstes Karma heilen zu können.
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