Spannend ist die Frage, aus welchen Motiven wir Kaffee trinken. Wenn er dir einfach schmeckt und du ihn hin und wieder genießt, gibt es kaum einen Grund aufzuhören.
Kaffee als Droge hat in dieser Gesellschaft das Image, “Wachmacher” und “Energie-Spender” zu sein. Diese Wirkung hat er vorübergehend, indem er den Verdauungstrakt in Alarmbereitschaft und Unruhe versetzt.
Später stellt sich dann um so mehr Müdigkeit ein. Seit ich vor über einem Jahr aufgehört habe, Kaffee und Schwarz/Grün-Tee zu trinken, bin ich den ganzen Tag über munterer als vorher.
Manchmal stelle ich die These in den Raum, daß Kaffee die letzte stark verteidigte Bastion des Egos ist. Warum? Das Ego behauptet, du bräuchtest Kaffee, um wach zu werden oder zu bleiben. Die wirkliche und einzige Quelle für Wachheit ist die göttliche Energie. Weder Kaffee noch sonst irgendeine irdische Substanz verursacht natürliche Wachheit. Es gibt Wirkungen, ja. Aber die einzige Ursache ist die Lebens-Energie, die uns unaufhörlich durchströmt. Das Ego ist auf Trennungs-Kurs und definiert Kaffee als Ursache für Vitalität.
Es gab Zeiten, in denen ich sehr viel Kaffee getrunken habe, irgendwann mit sehr interessanten Effekten: Zunächst ging es los, daß Kaffee mich nicht munter, sondern im Gegenteil müde machte.
Auf einer Baustelle wollte ich nach dem Mittag einen Espresso trinken und dabei munter bleiben. Intuitiv rief ich innerlich zum Universum: Schicke mir bitte sofort Energie zum Munter-werden und laß mich den Espresso einfach so genießen!
Unmittelbar spürte ich, wie mich Energie durchströmte und mich auflud. Überrascht und putzmunter ging ich in der Gewissheit zum Automaten, diesen Espresso jetzt einfach genießen zu können.
Und so war es.
Die Lebensenergie, die uns gehört und durchströmt, ist jeglicher Wirkung von Stoffen so weit überlegen, daß sie diese Wirkungen neutralisieren und auch ins Gegenteil verkehren kann. Dieses Erlebnis und einige weitere haben in mir die tiefe Überzeugung entstehen lassen, daß Stoffe nur sehr begrenzte Wirkungen haben. Und diese Wirkungen sind meist direkt abhängig von unseren Gedanken.